Zweites Früstück in Quern – 86. Tag

Zweites Frühstück bei Jutta und Rainer in Quern

Langballigau – Hunhoi / 14.06.2010 / 86. Tag

Jutta und Rainer

In der Strand-Oase in Langballigau gibt’s am frühen Morgen frischen Kaffee und knusprige Brötchen. Ein guter Start in den Tag. Schwül-warme Luft drückt in die Flensburger Förde. Auf dem Weg nach Westerholz müssen wir leicht nach oben, schweiß rinnt mir von der Stirn. Nach sieben Kilometern haben wir Neukirchen erreicht. Montags wandern heißt wenig Menschen treffen, montags bin ich mit Emma oft allein unterwegs. So auch heute.
In der Bucht von Habernis kommt uns plötzlich ein großer schwarzer Hund entgegengelaufen. Also Emma von der Leine und hoffen, dass der fremde Hund friedlich ist. Die beiden verstehen sich auf Anhieb. Emma und Lotta toben am Wasser. Herrchen und Frauchen sind auch mit dabei. Sie heißen Jutta und Rainer und wohnen seit einiger Zeit in dem kleinen Dorf Quern. An ihrer Sprache höre ich, dass sie nicht an der Förde aufgewachsen sind.
Sie beginnen zu erzählen. Sie haben ihr Haus in Hennef bei Bonn verkauft, um hier völlig neu anzufangen. Einfach mal was Neues wagen, strahlt Rainer. Nach kurzer Zeit sitze ich samt Rucksack und Emma in ihrem Auto: Zweites Frühstück in Quern. Das Frühstück dauert etwas länger. Wir haben uns viel zu erzählen. Rainer bringt mich später zurück zur Bucht. Ich muss weiter. Emma und ich machen anschließend einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Förde. Wir kommen im tiefen Sand nur langsam voran und müssen über viele Steine klettern. Fußreflexzonenmassage für die Füße, ganz kostenlos. Ich genieße den Montagnachmittag von atemberaubender Stille.
Die vielen, bunten Steine im Wasser scheinen wie hingepinselt, Meerbilder die sich täglich verändern. Immer wieder bleibe ich an der Meeresgalerie stehen, um diese Naturbilder zu bewundern. Kein Mensch ist direkt am Wasser unterwegs. Die leichten Meereswellen, die seicht am Ufer abrollen sind kaum hörbar. Nur selten schreit eine Möwe. Emma genießt vor allem ihre Freiheit, Laufen, Schnüffeln, Toben, was will ein Hund mehr?
Hinter uns braut sich ein Unwetter zusammen. Die Flensburger Bucht ist eingetaucht in dunkelblau-violette Farben. Über Steinberghaff erreichen wir unsere Unterkunft das Café Seeblick in Hunhoi. Der warme Apfelkuchen und die Tasse Milchkaffee im Strandkorb schmecken traumhaft. Heute Abend wollen Jutta und Rainer zum Abendessen vorbeikommen. Ich freu’ mich schon drauf.

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