Die Altstadt von Wismar gehört zur Welterbeliste der UNESCO
Ruhetag in Wismar / 26.06.2010/ 98. Tag
Ruhetage dienen der Erholung und Materialpflege. Noch drei Tage werde ich bis zur polnischen Grenze mit dem Fahrrad unterwegs sein. Als ich mein Fahrrad überprüfe, entdecke ich am hinteren Reifen Löcher im Mantel. Mein Reifen ist platt. Im Bahnhof der Hansestadt hat Dietmar Riebe einen Fahrradverleih und eine kleine Werkstatt. Obwohl er wenig Zeit hat löst er mein Problem und bringt mein Fahrrad wieder in Ordnung. Anschließend bleibt Zeit für einen ausgedehnten Spaziergang durch die Altstadt von Wismar.
Im Juni 2002 wurde das Denkmal „Historische Altstädte Stralsund und Wismar“ in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Die Altstadt von Wismar repräsentiert bis in die heutige Zeit idealtypisch die entwickelte Hansestadt aus der Blütezeit des Städtebundes im 14. Jahrhundert. Wismar besitzt mit 76 Hektar die größte im Ostseeraum erhaltene Altstadt und ein Flächendenkmal für mittelalterliche Bau- und Lebensweise die ihres gleichen sucht. Der Markplatz im Herzen der Altstadt ist der größte an der Ostsee.
Zur Sicherung ihrer Handelswege schlossen sich 1259 Lübeck, Stralsund und Wismar zu einem Schutzbund zusammen. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich daraus die über mehr als drei Jahrhunderte mächtige Hanse. Wichtige einheimische Produkte Wismars waren Hering und Bier. In der Stadt existierten damals 180 Brauereien. Das Bier wurde vor allem in die angrenzenden Ostseeländer exportiert.
Im Westfälischen Frieden 1648 wurde Wismar und die Insel Poel Schweden zugesprochen. Die Stadt und die Insel wurden zur größten Festungsanlage Europas ausgebaut. 1803 verpfändeten die Schweden für 1.250.000 Taler die Stadt auf hundert Jahre an den Herzog von Mecklenburg-Schwerin. Nach Ablauf des Vertrages 1903 verzichtete Schweden auf die Rückgabe und überließ die Stadt, die seitdem wieder zu Deutschland gehört, den Mecklenburgern.
Morgen werde ich weiter entlang der Ostsee Richtung Osten radeln.