Wandertipp: Stumm-Eisenhütten-Weg -Harfenmühle / Hunsrück

Schattige Wälder und offene Feldlandschaft mit Aussichten über die Hunsrückhöhen, zur Wildenburg hoch über Kempfeld und den greifbar nahen Idarkopf. Der Wanderer erhält ausführliche Informationen über die Eisenhüttendynastie der Familien Stumm, deren Wurzeln, mitten im Hunsrück, im nahen Sulzbach liegen.

Gleich zu Beginn des Weges informieren Tafeln über die Dynastie der Stummschen Familie, die dem unweit liegenden Dorf Sulzbach entstammt. Johann Nikolaus Stumm, 1669 als ältester Sohn des Schmieds Christian Stumm in Rhaunen-Sulzbach geboren, erlernte das Schmiedehandwerk im elterlichen Betrieb. 1715 errichtete er einen Eisenhammer „auf dem Birkenfeld“ bei Schauren. Damit begann eine über sechs Generationen andauernde Familiengeschichte im Eisenhüttenwesen, die ihren Höhepunkt durch Karl Ferdinand von Stumm-Halberg hatte, der 1858 die Leitung des Eisenwerks in Neunkirchen übernahm.

Johann Michael Stumm 1683 geboren und jüngerer Bruder von Christian Nikolaus, erlernte das Handwerk des Goldschmieds und Orgelbauers. Er gilt als Gründer des Familienunternehmens der Orgelbauer. Die Stummschen Orgelbauer schufen im Verlauf von 180 Jahren fast 400 Orgeln (siehe Traumschleife „Stumm-Orgel-Weg“).

Mit diesen Informationen Starten wir am Parkplatz der Harfenmühle zum Rundkurs. Wir durchstreifen einen Teil des Campingplatzes, wandern durchs nahe Waldgebiet, vorbei an einem ehemaligen Stolleneingang und kommen zum Ufer des Hammerbachs unweit von Hammerbirkenfels, wo der erste Eisenhammer von Johann Nikolaus Stumm entstand.

Vorbei an der „Schwääßa Hütte“ erreichen wir kurz danach den Abzweig nach Schauren. Am Wegesrand erhalten wir mittels Informationstafel einen Einblick in die Geschichte des Eisenhammers, die Produktionstechnik sowie das Leben der Familie Stumm in Hammerbirkenfeld. In Schauren (Zuwegung ist ausgeschildert), befindet sich in der Kirche eine Stumm-Orgel.

Der Weg führt uns bald über die K55. Nochmals wandern wir ein längeres Stück durch den Wald ehe sich eine grandiose Aussicht über die umliegenden Hunsrückhöhen bietet. Am Waldrand entlang geht es nach unten. Kurz vor Aspach überqueren wir die L179, erhalten an einer Pferdekoppel weitere Informationen über das Eisenhüttenwesen und die damit verbundenen Familien. Mal können wir uns am Ausblick zur Wildenburgturm erfreuen, mal an weiten Fernsichten über die Hunsrückhöhen oder am Idarkopf, mit Sendemast und hölzernem Aussichtsturm.

Nachdem wir die K65 überquert haben, gelangen wir in den Bereich von Hottenbach. Auch dort ist eine Stumm-Orgel in der Kirche des Ortes zu bewundern. An der Ortsrandlange von Hottenbach steigen wir ins Tal, überqueren dort die K21 und kurz danach den Weidenerbach. Im nahen Waldgebiet sind wir nun bis zum Dorf Weiden unterwegs. Unterwegs bietet sich uns ein weiterer Fernblick zum Turm der Wildenburg. Am Ortsrand von Weiden erhalten wir auf Schautafeln einen Einblick in den Weidener Bleibergbau, dessen Abbau bereits im Mittelalter begann.

Anschließend wandern wir weiter durchs Waldgebiet und überqueren die K21 und den Weidener Bach ein zweites Mal.

Wir müssen steigen. Am Wegesrand informiert uns eine weitere Tafel, dass wir uns nun durch FFH-Schutzgebiet „Obere Nahe“ bewegen. Das Netz der Fauna-Flora-Habitat (FFH) Gebiete sowie die dazugehörigen Vogelschutzgebiete (VSG) repräsentiert die typischen, besonderen und seltenen Lebensräume der Tier- und Pflanzenarten Europas.

Zunächst geht es auf breitem Waldweg hinauf, dann wechselt die Trasse auf einen schmalen Waldpfad, der direkt am so bezeichneten Schinderhannesfels vorbeiführt.

Vorbei am Fels müssen wir weiter steigen, etliche Kurven und Windungen bringen uns mit jedem Schritt im Wald nach oben. Weit oberhalb von Asbacher Hütte sind wir parallel zum Fischbach unterwegs. Nachdem wir die L179 überquert haben kommen wir bergabwandernd zurück ins Tal. Vorbei an der Historischen Wasserschleife gelangen wir rasch zum Ausgangspunkt zurück.

TOUR KOMPAKT

Anspruch: mittel

Strecke: 15,5 Kilometer

Dauer: 5:00 Stunden

Höhenmeter: 394 Meter

Wegmarkierung: viereckiges Schild, Grundfarbe lila mit der Aufschrift in weißer Farbe Traumschleifen Saar-Hunsrück und stilisiertem S und H

Startpunkt: Eingangsportal „Harfenmühle (auf dem Gelände des Campingplatzes)

Geografische Koordinaten: 49° 17‘ 42‘‘ N – 7° 2‘ 52‘‘ O

UTM Koordinaten: 32U 375500 5518296

Anfahrt mit dem Auto: A62, Abfahrt Birkenfeld, weiter über die B41 nach Birkenfeld, dort Richtung Morbach (B269), später über die B422 von Allenbach bis Katzenloch, dort weiter über die L178 nach Kempfeld, dort über die L160 nach Harfenmühle

Parken: Parkplatz an der Harfenmühle

Einkehren: Bistro-Restaurant „Harfenmühle“, Harfenmühle 2, 55758 Mörschied, Telefon: +49(0)6786 / 1304, Öffnungszeiten: 1.5.-31.10. kein Ruhetag, 1.11.-30.4. Mo u. Di Ruhetag, ab 12.00 Uhr durchgehend geöffnet

Gasthof/Pension Zuck, Talstraße 2, 55758 Schauren, Telefon: +49(0)6786, 1844, Öffnungszeiten: Di-Do 9.00-14.00 Uhr und 17.00-22.00 Uhr, Fr-So 9.00-22.00 Uhr

Gasthaus Faust, 55758 Hottenbach, Telefon: +49(0)6785 / 94094 (Essen auf Vorbestellung)

Weitere Informationen:

info@edelsteinland.de
www.edelsteinland.de

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