Wandertipp: Mondorf-les-Bains – Schengen /Luxemburg

Auf den Spuren der beliebtesten Luxemburger Maus

Auguste Liesch am 28.8.1874 in Burmerange geboren studierte in Paris Jura. Von 1918 bis 1921 gehörte der liberale Politiker Liesch als Minister, zuständig für Justiz und  öffentliche Bauten der Regierung an. Seine Karriere beendete er 1939 als Direktor der Zollverwaltung und als Staatsrat.

Die Geschichte der Landmaus „Maus Ketti“, aus der Feder von Auguste Liesch, gehört zum literarischen Partrimonium Luxemburgs.  1936 erschien die Geschichte der aus Bumerange stammenden Landmaus, die ihre Kusine Mim in Clausen besucht. Auguste Liesch hat die Verse, nach einer Fabel des Griechen Äsop (600 v. Chr.) ins luxemburgische übertragen. Jahrzehntelang gehörte die „Maus Ketti“ als Pflichtlektüre in vielen Grundschulen Luxemburgs.

Maus Ketti

Am Start der Wanderung erinnert am Unabhängigkeitsplatz sowohl der Brunnen als auch ein Gedenkstein an das Jahr der Unabhängigkeit Luxemburgs. Auf der Londoner Konferenz (1838-1839) wurden nach der belgischen Revolution die Grenzen Belgiens, der Niederlande und Luxemburgs festgelegt. Während der gesamten Wanderung folgen wir der auf dem Boden gemalten Maus von Mondorf-les-Bains bis Schengen.

Vor dem Thermalbad ein weiterer Brunnen. Der Luxemburger Bildhauer und Maler Wil Lofy  hat dort das Leben der „Maus Ketti“ eindrucksvoll in Szene gesetzt. Zwischen dem Gebäude des Thermalbads und dem Bistro Maus Ketti gelangen wir in den Kurpark Mondorfs. Wir halten uns rechts, passieren linker Hand das Musée de L’Aviation Luxembourgeoise. Seit 2012 bietet das Glashaus des Luftfahrmuseums auf zwei Etagen interessante Details der luxemburgischen Luftfahrt.

Den Kurpark verlassen wir durch ein schweres, weißes Tor. Der Weg steigt sacht nach oben. Oben angekommen überqueren wir die Landstraße 152, wandern geradeaus durch die Straße „Rue Klenge Park“ weiter. Bis kurz vor Burmerange verlaufen der Jakobsweg und der Sentier européen N2, de grande randonnée, Holland-Méditerranée (gelber Punkt) sowie der Wanderweg Mondorf-Schengen auf der gleichen Wegtrasse.

Brunnen vor dem Thermalbad

Hinter dem Wasserturm Mondorfs führt eine Lindenallee Richtung Résidence Montplaisir. Unmittelbar vor dem Gebäude der Résidence biegen wir im rechten Winkel ab.  

Es folgt eine außergewöhnliche Wegstrecke entlang einer Birnenallee. In früheren Zeiten wurden die Erträge der Bäume von den Gemeinden meistbietend versteigert. Eine jährlich wiederkehrende Einnahmequelle.

Dort wo die Birnenallee im rechten Winkel weiterverläuft halten wir uns geradeaus. Von der Höhe sehen wir halblinks die Ortschaft Elvange, halbrechts erkennen wir die einige Dächer von Burmerange, auf der rechten Seite ragen die Kühltürme des Kernkraftwerks Cattenom in die Höhe.

Birnbaumallee

Am ersten Haus von Burmerange angekommen halten wir uns rechts. Wenig später folgen wir der Rue Joseph Kayser nach links Richtung Ortsmitte. An der Bushaltestelle „Bei der Kirch“ biegen wir rechts in die Rue Jean Hengen. Vorbei an der Kirche rechter Hand und dem Gemeindehaus von Burmerange linker Hand kommen wir zu einem kleinen Betonrondell, wo an Auguste Liesch erinnert wird.

Am Ende des kleinen „Gässelchen“ geht es nach links. Vor uns sehen wir bereits auf der rechten Seite ein großes Stück Käse aus Beton. Oben auf sitzt Maus Ketti und scheint sich sichtlich wohl zu fühlen in ihrer Haut. Die Maus-Ketti-Skulptur in Burmerange wurde ebenfalls von Wil Lofy geschaffen.

Wenige Meter verläuft der Weg nochmals über die Rue Joseph Kayser, nachdem wir an der Skulptur rechts abgebogen sind. Linker Hand erreichen wir die „Kannervilla Boermereng“. Dort biegen wir links ab. Der Wentrengerwee führt aus Burmerange hinaus. Weideland und bewirtschaftete Felder bestimmen das Bild. Dem alles überragenden Wasserturm auf der Anhöhe oberhalb des Moseltals kommen wir stetig näher. 

Maus Ketti in Burmerange

Auf dem Wasserturm befindet sich eine Aussichtsplattform, die man über eine Treppe oder bequem mit dem Aufzug erreichen kann. Ein grandioser 360 Grad Rundumblick erwartet uns.     

Zurück zum Weg: Wir steigen ab in Moseltal. Zunächst über eine schattige Waldpassage, später, nachdem wir im rechten Winkel abgebogen sind, wandern wir durch die Rebflächen von Remerschen. Am gut erkennbaren hölzernen Kreuz steigen wir über Treppen entlang des Kreuzwegs ins Tal. Der Kreuzweg wurde 1912 von Pfarrer Schockmel gebaut. In den wie kleine Höhlen aussehenden Gewölben befinden sich die einzelnen Stationen des Kreuzwegs. Die in den Kalkstein eingearbeiteten Muscheln hatte Pfarrer Schockmel von seinen Reisen nach Jerusalem mitgebracht.

An der Hauptstraße angekommen halten wir uns links, passieren einige gut erhaltene Winzerhäuser, ehe wir auf der linken Straßenseite die Jugendherberge, gebaut vom einheimischen Architekten Francois Valentiny erreichen. Das Schild „Haff Réimech“ zeigt uns den Weg. Nach wenigen Minuten sind wir am Gebäude des im Sommer 2016 eröffneten Biodiversums angekommen.

Das Naturschutzgebiet Haff Réimech, am Fuß der Weinberge zwischen Schengen und Remich, wird für seine Vielfalt an Vogelarten und seine reiche Flora und Fauna geschätzt.

Unser Weg bringt uns zur Verbindungsstraße zwischen Remich und Schengen. Nach der Überquerung halten wir uns rechts und wandern parallel zur Mosel Richtung Schengen. Im weiteren Verlauf unterqueren wir die Autobahnbrücke und erreichen die ersten Häuser von Schengen. Bis zum „Place de l’Accord de Schengen“ sind es nur noch wenige Minuten. Drei Stahlsteelen mit jeweils einem Stern erinnern an die Unterzeichnung des Schengener Abkommens 1985. Das Denkmal steht seit 1997 in unmittelbarer Nähe des Anlegeplatzes der M.S. Princess Marie Astrid. An Bord des Schiffes wurde das Abkommen unterzeichnet.

Wir unterqueren die Moselbrücke, die Schengen mit der einzigen saarländischen Weinbaugemeinde Perl verbindet. Linker Hand am Moselufer stehen zwei 3,60 Meter hohe Originalstücke der Berliner Mauer als Symbol für die Öffnung der Grenzen und den Wegfall der Grenzen in Europa.

Tourist-Information von Schengen

Auf dem „Place des Etoiles“ wenige Meter weiter dominieren die „Colonnes des Nations“, die Nationensäulen, deren Sterne die Mitgliedstaaten des Schengen-Raumes symbolisieren. Im modern gestalteten Ponton auf der Mosel befindet sich die Tourist-Information Schengens. Gegenüber steht das „Centre Européen“, das die Entwicklung Europas und viel Wissenswertes sowie Hintergründe des Schengener Abkommens in Wort, Bild und Ton darstellt. Im Bistro am Museum kann man die Wanderung ausklingen lassen.

Drei Stahlsteelen erinnern an die Unterzeichnung des Schengener Abkommens

TOUR KOMPAKT:

Anspruch: leicht

Strecke: 12,4 km

Dauer: 4:00 – 4:30 h

Höhenmeter: 220 Meter

Wegmarkierung: stilisierte, meist auf den Weg gemalte Maus

Startpunkt: Tourist-Information, 26, Avenue des Bains

GPS: 6° 16‘ 83‘‘ O – 49° 30‘ 15‘‘ N

Anfahrt mit dem Auto: Autobahn (A8) Saarbrücken-Luxemburg, nach der Moselüberquerung weiter auf der A13 in Luxemburg bis zur Abfahrt Remich/Mondorf

Abbiegen Richtung Mondorf, in Mondorf hinter dem Kreisverkehr durch die Straße „Route de Remich“ Richtung Thermalbad. Später in die Rue les Bains links abbiegen und zum Parkplatz fahren.

Parken: Parkplatz Mondorf Domaine Thermal

Einkehrmöglichkeiten: Im Zentrum von Mondorf-les-Bains und Schengen stehen viele Einkehrmöglichkeiten zur Verfügung

Einkehrmöglichkeiten am Wegesrand:

Mondorf-les-Bains: Bistro Maus Ketti, 29, Avenue des Bains, 5610 Mondorf-les-Bains, Telefon: (+352) 66 66 66

Remerschen: Jugendherberge

Schengen: Restaurant-Café Brasserie de Schengen, 2, rue de Goebbels, L-5444 Schengen, Telefon: (+352) 26 66 50 35

Weitere Informationen:

Tourist Information Mondorf-les-Bains

26, avenue des Bains

L-5610 Mondorf-les-Bains

Telefon: (+352) 23 66 75 75

www.mondorf.info

Tourist Information Schengen

Schengen asbl

6, rue Robert Goebbels

L-5444 Schengen

Telefon: (+352) 26 66 58 10

E-Mail: info@schengenasbl.lu

www.schengen-tourist.lu

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