Ausflug in den Pfälzer Wald
Die Wanderung auf dem Premiumweg im Naturpark Pfälzerwald in der Südwestpfalz führt auf abwechslungsreichen Wegen rund um das traditionsreiche Schuhdorf Hauenstein. Unterwegs kommen wir an bizarren Felsformationen wie dem Felsentor dem Nedingfelsen sowie dem Felsmassiv „Kahler Felsen“ vorbei. Der Hühnerstein, der wie ein riesiger Pilz auf dem Bergkamm steht, ist über eine Metallleiter zu besteigen. Oben erwartet uns ein einzigartiger Panoramablick über die bewaldeten Bergkuppen des Pfälzer Waldes.
Vom Parkplatz überqueren wir die Pirmasenser Straße und folgen der gut sichtbaren Wegmarkierung in Serpentinen nach oben zum Felsentor, einem riesigen Bundsandsteinfelsen, durch den wir hindurchwandern müssen. Dann folgt ein schmaler Pfad durch Kiefernwald. An warmen Tagen ist die Luft erfüllt vom Duft der Kiefernnadeln, die millionenfach den Waldboden bedecken. Rechter Hand wird der Dorfkern von Hauenstein sichtbar.
Nach wenigen Minuten überqueren wir die geteerte Fahrstraße, die zum Bahnhof Hauenstein-Mitte führt. Anschließend beginnt der Aufstieg zum Nedingfelsen. Über schmalen Pfad mit etlichen Windungen und Kehren erreichen wir das riesige Felsplateau des Nedingfelsens und gönnen uns außergewöhnliche Blicke über den Pfälzer Wald.
Ein weiterer, in Serpentinen angelegter Waldpfad, bringt uns ins Tal wo wir am Ortsende von Hauenstein eine weitere geteerte Fahrstraße überqueren. Wenig später sind wir im Kapellenweg am Karmel-Kloster angekommen. Im 1958 neu gebauten Kloster, leben zurzeit 13 Karmelitinnen.
Vom Kloster verlassen wir zunächst die Ortsrandlage Hauensteins. Der Weg führt uns vorbei an alten Steuobstwiesen vorbei zu einer Neubausiedlung, die wir durchqueren müssen. An „Ankers Kreuz“ in der Weißenburger Straße beginnt ein längerer Aufstieg im Wald Richtung Kreuzfelsen.
In Höhenlage zeigen uns Hinweisschilder den Weg zu verschiedenen Felsformationen wie dem Dörreinfelsen oder der Fliehburg Backelstein. Von der frühmittelalterlichen Holzburg, sind nur wenige Überreste von Treppen und Pfostenlöchern vorhanden. Der Legende nach soll es sich um ein Jagdschloss von Kaiser Barbarossa handeln. Über eine Eisentreppe geht es hinauf zum Felsen wo sich uns weitere Fernsichten bieten.
Über eine längere Waldpassage erreichen wir bergauf wandernd den Hühnerstein, einen zwölf Meter hohen Bundsandsteinfels. Über eine Metallleiter kann der Hühnerstein bestiegen werden. Den 360 Grad Rundumblick über die bewaldeten Kuppen und Berge des Pfälzer Waldes sollte man sich nicht entgehen lassen.
In früheren Zeiten verlief am Hühnerstein die Grenze zwischen dem Besitzungen der Kurpfalz und dem Fürstbischof von Speyer. Alte Bundsandsteingrenzsteine zeugen von dieser Zeit.
Vom Hühnerstein wandern wir bis zum Wanderheim „Dicke Eiche“ meist bergab. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen sowie mittwochs kann hier eine zünftige Wanderrast mit pfälzischen Spezialitäten wie Saumagen oder Leberknödel sowie regionalem Bier und Weinen eingelegt werden. Die Ortsgruppe Hauenstein des Pfälzerwald Vereins bietet auch Übernachtungen im Wanderheim an.
Nur wenige Meter vom Wanderheim entfernt liegt auf einer Wiese das ehemalige Naturdenkmal „Dicke Eiche“, eine etwa 300 Jahre alte Traubeneiche, die 2011 aus Sicherheitsgründen gefällt werden musste. Waren es früher vor allem Schulklassen, die sich während der Klassenwanderung dort fotografieren ließen, sind es heute Wandergruppen auf dem Weg zum Wanderheim, die an dem mächtigen Baumstamm ihre Erinnerungsfotos schießen.
Nachdem wir die Dicke Eiche passiert haben folgen wir der Wegführung und haben wenig später das mitten im Wald stehende Winterkirchel erreicht. Bereits 1748 wurde es an dieser Stelle errichtet, während der Französischen Revolution zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg als Dank für eine glückliche Heimkehr aus dem Krieg wieder aufgebaut.
Im weiteren Verlauf kommen wir am Trifelsblick vorbei, nehmen am Kreuzungsbereich „Vier Buchen“ den Weg im spitzen Winkel nach rechts und sind schnell am Hängeler Brünnel angekommen.
Nach der Erfrischung am Brunnen folgt bald ein schmaler Pfad, der uns zum Ausgangspunkt der Wanderung bringt.
TIPP:
Deutsches Schuhmuseum Hauenstein
An originärer und authentischer Stelle einer alten Schuhfabrik errichtet, verbirgt sich im Schuhmuseum die Entwicklung der Schuhkultur. Eine nostalgische Manufaktur sowie die Maschinen der 20er und 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erzeugen eine authentische Atmosphäre der Schuhproduktion und der sozialen Geschichte.
Die Ernst-Tillmann-Sammlung, die größte private Schuhsammlung in Europa, enthält mehr als 3.500 Paar Schuhe aus zwei Jahrtausenden. Eine weltweit einzigartige Kollektion ist die Sammlung von Schuhen berühmter Persönlichkeiten der Zeitgeschichte mit mehreren hundert Exponaten.
Das im Schuhmuseum integrierte Pfälzische Sportmuseum widmet sich der Entwicklung des Turnens und des Sports in der Pfalz. Anhand von über 450 Exponaten, Informationstafeln sowie durch Filme und Fotografien wird die Entwicklung des Sports seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert bis heute aufgezeigt. Interessante Exponate wie Büsten, Urkunden, Rennräder, Medaillen und weitere Sportutensilien lassen Geschichte lebendig werden.
Das Schuhmuseum ist täglich (auch sonn- und feiertags) von 9:30 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Angemeldete Gruppen können auch außerhalb dieser Zeiten das Museum besuchen.
Schuhmeile Hauenstein
Im größten Schuhdorf Deutschlands werden auf der Schuhmeile in Hauenstein über eine Million Paar Schuhe in 26 Geschäften angeboten.
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9:30-18:30, Sa 9.30-18:00 Uhr, sowie verschiedene verkaufsoffene Sonntage
TOURINFO KOMPAKT
Anspruch: mittel
Länge: 14,8 km
Dauer: 4:30-5:00 Stunden
Wegmarkierung: stilisierter Schuh auf gelbem Untergrund und Schriftzug „Hauensteiner Schusterpfad“
Startpunkt: Parkplatz am Penny Markt in Hauenstein, für Navigation: 76846 Hauenstein, Pirmasenser Straße 1
Einkehren: Wanderheim „Dicke Eiche“, Öffnungszeiten: Sa, So und an Feiertagen 9:00-18.00 Uhr, von Mai bis Oktober auch Mi von 10:00-18:00 Uhr, Telefon: +49(0)6392 / 9237174, Buchung von Übernachtungen unter: buchung@pwv-hauenstein.de
Anfahrt mit dem Auto: vom Saarland über die A8 Richtung Zweibrücken und Pirmasens, dort weiter über die B10 bis Hauenstein
Parken: Parkplatz am Penny Markt in der Pirmasenser Straße
Anfahrt mit Bahn: Bahnstrecke Pirmasens-Landau, Ausstieg Bahnhof Hauenstein-Mitte, dort direkter Einstieg in den Schusterpfad
Weitere Informationen: Tourist-Info-Zentrum Pfälzerwald, Industriestraße 2a, 76846 Hauenstein, Telefon: 06392 / 915110, www.hauenstein-pfalz.de, tourismus@hauenstein.rlp.de
Nachzulesen auch im Wochenmagazin FORUM 29. Juli 2016