Deutschlands schönster Wanderweg
Mächtiges Felsgestein gepaart mit außergewöhnlichen Aussichten kennzeichnen den Weg. Hinzu kommen idyllische Bachtäler, eine keltische Kultstätte, die mächtige „Römerburg“, Schlangenfels und Bärenfels, sowie Grenzsteine an der rheinlandpfälzisch-saarländischen Grenze.
Hinter der Kirche in Waldhölzbach in der Straße „Am Mühlenberg“ steht am Waldrand das hölzerne Eingangstor zum Felsenweg. Vorbei an der Mariengrotte steigt ein schmaler Waldpfad nach oben Richtung Sportgelände. Den Musikpavillon im Blick folgen wir dem Pfad nach unten links und sind schnell am alten Backhaus von Waldhölzbach angekommen.
Unser Weg windet sich im Wald nach oben. Eine Felswand scheint ein Weiterkommen verhindern zu wollen. Mächtig ragt die Felswand in den Himmel, ein steiniger Weg schlängelt sich um den riesigen Felsblock. Oben angekommen, setzen wir uns auf einen der großen Felsbrocken und sind überwältigt von der Aussicht vom Teufelsfelsen.
Anschließend führt ein weiterer Pfad nach unten, trifft auf einen breiten Waldweg, den wir kreuzen, um den Hölzbach über Trittsteine zu überqueren. Auf schattigem Waldweg führt der Weg durchs romantische Hölzbachtal.
An der Kneippanlage mitten im Wald können wir unsere Arme in einer Holzwasserrinne kühlen, danach wechseln wir auf die andere Seite des Hölzbachs.
Wir wandern weiter stetig nach oben, verlassen das Hölzbachtal im spitzem Winkel nach links, um nach geraumer Zeit auf den Grenzweg zu treffen, der Rheinland-Pfalz vom Saarland trennt. Ein unscheinbarer Graben von 1747 markiert die Grenze. Sieben historische Grenzsteine finden wir auf dem kurzen Wegstück.
Am Ende der Grenzlinie folgen wir der Beschilderung nach links und wandern nun durchs Lannenbachtal. Mehrmals überqueren wir den schmalen Bach, oft ist nur das Gluckern des Wassers zu hören. Schon bald sind wir am Naturdenkmal Bärenfelsen angekommen, steigen steil nach oben, um auf der anderen Seite der Quarzitinsel wieder nach unten zu gelangen. Kurz vor der Landstraße, die Waldhölzbach mit Scheiden verbindet, stehen eine Schutzhütte, mehrere Holztische mit Bänken und etwas abseits, eine weitere Kneippanlage. Ein idealer Platz für eine ausgedehnte Rast.
Nach der Überquerung der Straße führt die Wegtrasse für kurze Zeit durch Wiesen und entlang alter Streuobstwiesen. Dann hat uns der Wald wieder, bevor das nächste Felsgestein den Weg zu versperren scheint: der Adelsfelsen, eine Quarzitbank, die hier bis zu sechs Meter Mächtigkeit erlangt. Im Hochwaldvorland überlagert schwer verwitterbarer Taunusquarzit die so genannten Hermeskeiler Schichten. Ein steiler Abstieg über einen mit schwerem Tau gesicherten Pfad bringt uns in die Tiefe.
Nach kurzer Zeit der nächste Höhepunkt unserer Zeitreise: die so genannte Römerburg. Die Mauerreste einer mittelalterlichen Burganlage mit Unterburg und Oberburg sind noch erkennbar. Wahrscheinlich befand sich hier bereits zur Römerzeit eine kleine Festung, welche die unterhalb im Bachtal verlaufende Römerstraße schützen sollte.
Kaum haben wir die Römerburg verlassen, müssen wir wieder steil nach oben. Auf einer Bergkuppe stehen drei riesige, grob behauene Felssteine. Wir befinden uns an einer keltischen Kultstätte. Die langgezogene Kerbe im rechten Fels wird im Volksmund „Blutrinne“ genannt.
Wieder steigen wir bergab, überqueren den Lannenbach und sehen hoch über uns die Holzstege, auf denen wir uns bald bewegen werden und eine steile, markante Quarzitrippe, die es zu umwandern gilt. Der Schlangenfels, eine vorspringende, stark angewitterte Quarzitrippe, reckt sich nach oben. Fast der gesamte Fels ist mit Moos überzogen. Wo sich einige Felsplatten gelöst haben, erkennen wir größere und kleinere Spalten im Gestein.
Der Wanderweg windet sich um den Fels nach oben. Der anschließende Waldpfad steigt ebenfalls an. Die ersten Häuser von Scheiden werden sichtbar, es steigt weiter an. Wir befinden uns im höchstgelegenen Ort des Saarlandes! Auf den Sinnenbänken am Ortsrand, mitten auf der Wiese, genießen wir den Ausblick nach Losheim, Merzig und Frankreich.
Ein langer Abstieg steht an. Zunächst durch offene Wiesenlandschaft und vorbei an Pferdekoppeln kommen wir zum Waldrand und biegen dort links ab. Die Waldpassage bringt uns später über Serpentinen zurück ins Lannenbachtal. Wir überqueren den Bach. Rechter Hand eine weitere Pferdekoppel, die Wandertrasse verläuft parallel dazu. Naturbilder der besonderen Art bieten sich, wenn der Lannenbach zwischen den Erlen meandert und die Wiesen in kleine, sumpfige Auen verwandelt.
Kurz vor einer geteerten Fahrstraße steigt der Weg nach links oben. Wenig später führt die Wegtrasse über den Teerweg. Zwischen Weiden gelangen wir über einen erdigen Weg ins Naturschutzgebiet Lannenbachtal. Bevor wir den letzten steilen Anstieg auf den Bergrücken zwischen Lannenbachtal und Hölzbachtal auf uns nehmen, erleben wir von einer Aussichtskanzel einen weitläufigen Ausblick ins Naturschutzgebiet.
Durchs ausgedehnte Waldgebiet zwischen Mitlosheim und Waldhölzbach steigen wir nach oben.
Kurz vor Waldhölzbach befinden wir uns im „Landschaftspark Schönwies“. Am Angelweiher liegen wir im trockenen Gras und genießen die letzten Minuten einer wunderbaren Wegführung. Wenig später endet unsere Wanderung am Landgasthof Forellenhof.
TOURINFO KOMPAKT
Anspruch: mittelschwer
Strecke: 14,4 Kilometer
Dauer: 4 – 5 Stunden
Höhendifferenz: 384 Meter
Wegmarkierung: viereckiges Schild, Grundfarbe lila mit der Aufschrift in weißer Farbe Traumschleifen Saar-Hunsrück und stilisiertem S und H
Startpunkt/GPS: Feuerwehrgerätehaus Waldhölzbach,
Geografische Koordinaten: 6° 45’ 41,7’’O – 49° 33’07’’N
UTM Koordinaten: 32U 338149 5491225
Anfahrt mit dem Auto: A8 Ausfahrt Merzig, über die L157 bis Rappweiler, dort abbiegen nach Waldhölzbach
Parken: Feuerwehrgerätehaus Waldhölzbach, Kurstraße, 66679 Losheim-Waldhölzbach
Anfahrt mit Bahn und Bus: Mit dem Zug bis Bahnhof Merzig, von dort mit dem Bus nach Waldhölzbach
Einkehren: Scheidener Stuben, Zum Igelsborn 4, 66679 Losheim am See-Scheiden, Telefon: +49 (0)6872 / 8306, Di-Sa ab 12.00 Uhr, So ab 10.30 Uhr, Ruhetag: Mo
Landgasthof Forellenhof, Waldhölzbacher Straße 20, 66679 Losheim am See-Waldhölzbach, Telefon: +49(0)6872 / 4303, Winter 16.00-01.00 Uhr, Sommer 11.00-01.00 Uhr, Ruhetag Mo
Waldhölzbacher Wirtshaus, Dorfstraße 1, 66679 Losheim am See-Waldhölzbach, Telefon: +49(0)6872 / 50 55 29, So ab 10.00 Uhr, Fr, Sa und Mo ab 12.00 Uhr, Di und Mi ab 17.00 Uhr, Ruhetag: Do
Weitere Informationen: Projektbüro Saar-Hunsrück-Steig, Zum Stausee 198, 66679 Losheim am See, Telefon: +49(0)6872 / 901 8100, www.saar-hunsrück-steig.de