Bebilderte Lesung am 26.April 2018 um 18:30 Uhr
im Waldinformationszentrum Saarbrücken am Forsthaus Neuhaus
In seiner Vorankündigung zur Lesung ist auf den Seiten des Regionalverbandes Saarbrücken zu lesen:
Günter Schmitt liest aus seinem gleichnamigen Buch.
Der Regionalverband Saarbrücken bietet in Zusammenarbeit mit dem NABU-Saar am Donnerstag, den 26. April, ab 18.30 Uhr die kostenfreie bebilderte Lesung „5.200 km bei Fuß – Mit Beagle Emma entlang der deutschen Grenze“ an. Der saarländische Journalist und Autor zahlreicher Wanderführer, Günter Schmitt, liest im Waldinformationszentrum am Forsthaus Neuhaus aus seinem gleichnamigen Buch. Er berichtet von seinen bewegenden Begegnungen entlang der deutschen Grenze und was ihn zum Aufbruch bewegt hat. Der selbsternannte „Heimatverführer“ möchte zum Wandern in Deutschland und insbesondere vor der eigenen Haustür animieren.
Zu Fuß ist Günter Schmitt 2010 mit seiner Beagle-Hündin Emma ohne Unterbrechung entlang der Grenze rund um Deutschland gewandert. Vom Saarland aus führte sein Weg entlang der Grenzen zu Frankreich, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden Richtung Norden. Es folgten die Küstenabschnitte an Nord- und Ostsee sowie der Weg entlang der Grenze zu Dänemark. Im Osten lief er entlang der Oder-Neiße-Linie Richtung Süden. Nach der Alpenquerung brachten ihn die Wege entlang der Grenzen zur Schweiz und zu Frankreich wieder zurück ins Saarland. Nach spannenden 247 Tagen und 5.200 zurückgelegten Kilometern schloss sich so der Kreis einer erlebnisreichen Reise.
Weitere Informationen:
Tourist Info Saarbrücker Schloss, 0681 506-6006, touristinfo@rvsbr.de
Was ist eigentlich das Wald-Informationszentrum im Urwald vor den Toren der Landeshauptstadt Saarbrücken?
Das Zentrum für Wildnis und Waldkultur möchte vor allem Urwald-Gäste auf einen der wertvollsten Lebensräume in Deutschland aufmerksam machen: den Buchenwald. Ein Kommunikationsgebäude im Innenhof des Forsthauses sowie drei Informationspavillons und ein Waldklassenzimmer im angrenzenden Wald werben für den Erhalt und Schutz dieses wertvollen Ökosystems und insbesondere die biologische Vielfalt des Lebensraumes Alt- und Totholz. Hierzu wurden von der Hochschule der Bildenden Künste Saar multimediale Ausstellungsinhalte entwickelt, um mit allen Sinnen in die Welt der Waldbewohner einzutauchen. Auch die Gebäude selbst sind aus architektonischer Sicht spannend, denn bei den auf den ersten Blick futuristisch anmutenden Konstruktionen aus Holz sowie Bio-Composite handelt es sich um bionische Bauwerke, deren Formsprache unmittelbar aus der Natur stammt. Die Gebäude wurden von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Saar im Rahmen eines Forschungsprojektes entwickelt und sind weltweit einmalig.
„Uns als Naturschutzverband war es wichtig, neben ansprechenden Ausstellungselementen bereits durch die Architektur des Zentrums das Interesse der Besucherinnen und Besucher für den Lebensraum Wald zu wecken. Deshalb leitet sich u.a. die Form der Infopavillons auch von vergrößerten Holzzellen ab und die Faltkonstruktion des Kommunikationsgebäudes ähnelt einer Käferlarve“, so Helmut Harth, der das Projekt „Wertvoller Wald“ für den NABU leitet, das im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert wird. Beim Bau des neuen Wald-Informationszentrums kamen zudem neuartige Baustoffe zum Einsatz, wie beispielsweise Flachs- und Basalt-Fasern, womit praxisnah gezeigt wird, dass nachwachsende Rohstoffe in Zukunft eine wichtige Rolle im Bauwesen spielen könnten.
Das Projekt „Wertvoller Wald durch Alt- und Totholz“ wird seit 2013 im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt vom NABU Landesverband Saarland als Projektträger umgesetzt. Ziel des Projektes ist es in Zusammenarbeit mit dem SaarForst Landesbetrieb, Experten aus unterschiedlichen Fachgebieten sowie mehreren privaten und kommunalen Forstbetrieben neue Strategien und Managementkonzepte zu erarbeiten, um den bislang weitgehend unbeachteten, jedoch besonders vielfältigen und artenreichen Lebensraum Alt- und Totholz in die bestehende Waldbewirtschaftung auf ganzer Fläche zu integrieren. Die neuen modellhaften Konzepte sollen später auch in der bundesweiten Waldbewirtschaftung als Praxisleitfaden anwendbar sein.
Der „Urwald vor den Toren der Stadt“ als Teil des Saarkohlewaldes im Ballungsraum der Landeshauptstadt Saarbrücken darf sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem Urwald von morgen entwickeln. Das Urwaldprojekt ist mehr als ein Naturschutzvorhaben, bei dem eine große Waldfläche aus der Nutzung genommen wird, denn seit 1997 organisieren das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, der SaarForst Landesbetrieb und der NABU Saarland gemeinsam ein abwechslungsreiches Kultur- und Wildnispädagogik-Programm am Forsthaus Neuhaus, dem Zentrum für Wildnis und Waldkultur. Der NABU ermöglicht Kindern und Jugendlichen sowie Schulklassen gemeinsam Zeit in der Natur zu verbringen und dabei viel über den Wald vor der eigenen Haustür und über sich selbst zu lernen. Darüber hinaus engagieren sich die Mitglieder der NABU-Arbeitsgemeinschaft „Netzwerk Urwald“ ehrenamtlich bei vielen Urwald-Veranstaltungen wie z.B. den alljährlichen Jahreszeitenfesten am Forsthaus Neuhaus. Naturbegeisterte Besucherinnen und Besucher haben seit vergangenem Jahr die Möglichkeit, gleich auf zwei Premiumwanderwegen das bundesweit einzige Waldwildnisgebiet am Rande einer Großstadt mit Bahnanschluss zu erkunden, das sich auf über 1.000 Hektar des Landeswaldes erstreckt.