Heimat ist ein Gefühl – ein Gutes
Ruhetag in Bad Muskau / 17.07.2010 / 119. Tag
HEIMAT!
ist ein Gefühl – ein Gutes!
ist dort, wo ich mich wohl fühle, wo ich viele Freunde habe, die an meinem „sozialen Netz“ beteiligt sind
ist dort, wo ich die Landschaft, die Bäume und Pflanzen und Tiere „kenne“, weiß wo ich bin
ist, wovon ich träumen kann
Herta Bentlage
Am 2. Juli 2004 wurde der 830 Hektar große Fürst-Pückler-Park von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt. Dieses Gartendenkmal der Weltkultur war eine Idee des Gartenkünstlers, Schriftstellers und Standesherrn Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau. 1815 gab der damalige Fürst seinen Bürgern den Entschluss bekannt, einen Landschaftspark um seinen Wohnsitz anzulegen und bat seine Untertanen um tatkräftige Unterstützung seines Vorhabens. In jahrelanger Arbeit entstand an der Lausitzer Neiße der größte Landschaftspark Europas.
Seine Frau Lucie Anna Wilhelmine Gräfin von Pappenheim unterstützte seine Pläne tatkräftig und bewältigte auftretende finanzielle Schwierigkeiten.
Gemeinsam mit Karl Friedrich Schinkel entwickelte der Fürst beeindruckende Ideen von verschiedensten Gartendetails und Parkbauten. Es entstanden romantische Landschaftsbilder, aneinandergereiht wie in einer Gemäldegalerie. Für Pückler sollte der Garten ein Übergang zu einer ausgedehnteren Wohnung werden. „Alles biete hier Schmuck, sorgfältigste Haltung und so viel Pracht dar als Mittel erlauben“, so der Hausherr.
Mit Emma bin ich schon sehr früh im Park unterwegs. Dem imposanten Schloss des Fürsten Pückler hat man in den letzten Jahren zu neuem Glanz verholfen. Kaum ein Mensch ist an diesem Samstagmorgen in der riesigen Parkanlage unterwegs. Emma rast über die Wiesen, sucht Stöckchen und genießt den Spaziergang. Ein erstes Donnergrollen in der Ferne. Dunkle Wolken ziehen auf. Ich entscheide mich für Umkehr. Nach wenigen Minuten setzen Sturmböen und Blitze ein. In Bad Muskau gehen die Straßenlaternen an. Morgens um 8.30 Uhr scheint es Nacht zu werden. Wir schaffen es gerade noch aus dem Park zu kommen. Das geplante Eisessen müssen wir erst einmal verschieben. Als es am Nachmittag aufhellt sitzen wir am neu gestalteten Marktplatz in Bad Muskau und genießen das Eis, das den Namen des berühmten Fürsten Pückler trägt. Für die Nacht sind weitere Regengüsse angesagt. Wir wollen morgen weiter Richtung Süden ziehen.