Mir goldenem Biss und goldenem Tritt
Friedrichstadt – Mildstedt / 02.06.2010 / 75. Tag
Von Friedrichstadt wandere ich mit Emma zunächst Richtung Koldenbüttel. Die Bewohner von Koldenbüttel haben den Schafen ein Denkmal gesetzt. In der Nähe der alten Kirche, unmittelbar an meiner Wegstrecke steht seit 2001 ein aus Metamorphit gehauener Schafsbock. Eine Arbeit des Künstlers Lothar Frieling.
Später erfahre ich, daß in Nordfriesland 160.000 Schafe leben, etwa so viele wie Nordfriesland Einwohner zählt. Die Schafe sind zum einen ein wichtiger landwirtschaftlicher Faktor zu anderen sind sie auch unersetzlich für den Schutz der Küste. Sie halten das Gras der Deiche kurz und stampfen mit ihren Hufen den Boden so fest, dass Maulwürfe und Mäuse kaum eine Chance haben, im Deich zu wühlen. Mit „goldenem Biss und goldenem Tritt“ sorgen sie dafür, dass die Küstenschutzlinie sturmflutsicher bleibt.
Gerne hätte ich unterwegs die Nordfriesische Lammkönigin getroffen. Ich bin ja noch einige Tage in Nordfriesland unterwegs, vielleicht wird es mir gelingen sie aufzuspüren.
Vorbei an Moderswarft und Norddeich gelangen wir über Rantrum nach Mildstedt unserem heutigen Tagesziel. Fast menschenleer ist die Gegend am heutigen Tag. Dafür begegnen uns auf den großen Weideflächen viele Rinder und unendlich viele Schafe. Dazwischen immer wieder großflächige Rapsfelder. In der gleißenden Sonne präsentieren die Blüten ihre goldgelbe Farbe. Ich kann mich nicht satt sehen an diesem leuchtenden Gelb.
In Mildstedt bin ich mit Frenz Bertram verabredet. Frenz lernte ich vor einigen Jahren während eines Mundartsymposions kennen. Zu meinen Ehren hat er in seinem Garten die Nordfriesische Fahne gehisst. Gemeinsam mit seiner Frau Swantje sitzen wir am Abend im Garten und genießen die sommerlichen Temperaturen.