Den Printen auf der Spur
Aachen für Touristen / 22.04.2010 / 34. Tag
Es gibt kaum eine Gasse in Aachen in der keine Printen angeboten und verkauft werden. Deshalb habe ich mich an meinem zweiten Wanderruhetag auf den Weg gemacht, das Besondere an dieser Aachener Spezialität zu erkunden.
Tatjana Kaiser vom Printenhaus Alois Roderburg erzählt mir, dass die Printenrezepturen bereits im 1700 Jahrhundert von Kupferschlägern aus Dinant in Belgien mit nach Aachen gebracht wurden. Ursprünglich wurde Rohrzucker zur Produktion verwendet, später Zucker von Zuckerrüben. Die Printe besteht zu 60 – 70 Prozent aus Zucker. Hinzu kommen Gewürze wie Zimt, Kardamon, Koriander und Anis. Dazu je nach Hersteller weitere spezielle Ingredienzien. Printen wurden und werden auch heute von den Pilgern als Pilgerbrot im Rucksack verstaut. Die Printe ist sozusagen der Müsliriegel vergangener Tage. Ich werde jedenfalls für die nächsten Tage einige als Proviant mitnehmen. Die kleinen, mit drei Mandeln versehenen Printen, werden in Aachen auch Mandelmöppchen genannt. Passt ja auch ganz gut zu mir. Beim Durchstreifen der Stadt entdecke ich auch Printen-Canduccinis mit Pinienkernen. Sie schmecken köstlich.
Die älteste Printenbäckerei gründete Leo van den Daele aus dem belgischen Gent. 1890 eröffnete er eine Konditorei in Aachen. Seine Rezepturen und kunstvollen Printen wurden über die Stadtmauern Aachens bekannt. Die Bürger der Stadt bezeichneten ihn als „Printenbaron.“ Noch heute werden die Printen nach diesen alten Rezepturen hergestellt und in Aachens berühmtestem Café verkauft.