Windbruch am Eifelsteig – verlaufen vorprogrammiert
Kordel – Bruch / 05.04.2010 / 17. Tag
Die Wanderung beginnt in Kordel gleich mit einem schweißtreibenden Anstieg. Dann folgt ein Streckenabschnitt durch frühlingshaften Buchenwald. Gestern, am Ostersonntag, begleitete uns der Gesang von Barbara mit Oster- und Frühlingsliedern. Heute sind es die Waldbewohner, die immer wieder ein Lied anstimmen. Beim Pochen des Spechts hört Emma aufmerksam zu. Ich werde öfter an meine Kinderzeit erinnert, denn unten im Kylltal, zu dem ich eine zeitlang parallel laufe, sind die Dampfloks mit ihren rauchenden Schornsteinen zu sehen und zu hören. Die Dampflokomotivtage finden großes Interesse. Aus halb Europa sind Lokomotiven-Fans mit Kameras unterwegs, um die schwarzen Ungetüme zu fotografieren.
Heute rächt sich, dass ich um Gewicht zu sparen auf die „dicke“ Wanderkarte zum Eifelsteig verzichtet habe. Die Top-Trails gelten ja als „unverlaufbar“. Der Windbruch der letzten Wochen hat jedoch nicht nur viele Bäume entwurzelt, auch etliche Wegmarkierungen des Eifelsteigs sind verschwunden. Irgendwann lande ich in einem Talkessel im kleinen Weiler Kyll. Ich habe mich total verlaufen, das Handy ohne Empfang. Hilfsbereite Menschen helfen mir in Kyll und bringen mich wieder auf den rechten Weg. Im Landhotel Littcher Hof übernachte ich. Dort habe ich mir sofort eine Karte gekauft. Und die Moral von der Geschicht`: Wandere ohne Karte nicht.