Moorbirken, Wollgrasfelder und riesige Wasserflächen
Twist-Bült – Hebelermeer / 15.05.2010 / 57. Tag
Seit Wochen begrüßt uns täglich der Ruf des Kuckucks, so auch heute, als wir hinter Twist kurz vorm großen Moorgebiet, ein kleines Waldstück erreichen Zum letzten Mal wandere ich mit Emma entlang der deutsch-holländischen Grenze.
Bis weit ins 19. Jahrhundert war der Südosten der holländischen Provinz Drenthe eine riesige zusammenhängende Moorfläche. Das Bergerveen ist das einzige größere Moorgebiet Hollands, das nicht urbar gemacht wurde. Stundenlang wandere ich mit Emma durch diese grandiose Landschaft. Eine außergewöhnliche, ja atemberaubende Geräuschkulisse lässt Emma permanent aufhorchen. Sie ist hellwach, weiß überhaupt nicht wo die verschiedenartigen Laute und Schreie der Vögel, Enten und Gänse herkommen.
Mitten im Moorgebiet begegne ich Johanna und Petra. Emma stellt wie meistens den Kontakt her. Johanna wohnt in Twist, ihr Mann war dort als Grenzposten beschäftigt. Sie kann sich noch gut an die Zeit erinnern, als die Grenze um 22.00 Uhr „dicht gemacht“ wurde, später wurde die Öffnungszeit der Grenze auf 24.00 Uhr verlängert.
Wir wandern weiter, vorbei an riesigen Wasserflächen, Wollgrasfeldern und Moorbirkenwäldern. Eine traumhafte, friedliche Idylle zwischen Deutschland und Holland.
Der Himmel hat sich von hellgrau in dunkelgrau verwandelt. Regenwolken mischen sich ins dunkelgrau. Emma und ich erhöhen das Tempo. Wir werden verschont. Am frühen Nachmittag, zur Kaffeezeit erreichen wir den Ort Hebelermeer und unsere Unterkunft. Die Straßen sind mit bunten Fähnchen geschmückt. Nicht für Emma und mich. Im Ort ist Schützenfest.