Am Niederrhein im Naturschutzgebiet „Alter Rhein“ – 45. Tag

Vom Niederrhein Richtung südwestliches Westmünsterland 

Emmerich – Anholt / 03.05.2010 / 45. Tag

Der Weg von Emmerich am Niederrhein über Praest, Bienen und Millingen nach Anholt ins südwestliche Westmünsterland scheint auf den ersten Blick unspektakulär. Zwischen Emmerich und Bienen wandere ich mit Emma durchs Naturschutzgebiet Alter Rhein. Der Weg führt durch riesige Weidegebiete und irgendwann verliert er sich im Grün der unendlichen Weiden. Den Rhein zur Rechten halten wir die Richtung, müssen über Zäune und Gatter und werden plötzlich von einem Dutzend Rinder wahrgenommen. Emma scheint für sie hochinteressant. Sie kommen immer näher, wollen Emma beschnuppern. Emma sucht mit eingezogenem Schwanz das Weite. Und so werde ich das Objekt der Begierde. Emma schaut sich das Schauspiel mit respektvollem Abstand an. Die kleine Kuhherde versucht mich regelrecht einzuzingeln, mit hektischen Bewegungen und lauter Stimme gelingt es mir immer wieder die Kühe auf Distanz zu halten. Endlich ein Zaun, dreifach mit Stacheldraht abgesichert. Mit den Kühen im Nacken schaffe ich auch dieses Problem. Gerettet. Emma muss danach sofort an die Leine, denn das Naturschutzgebiet ist auch Spielwiese und Tummelplatz unzähliger Kaninchen. Sie weiß gar nicht wo sie hinsehen soll, aus allen Richtungen rennen die wuseligen Vierbeiner übers Gras.
Hinter Bienen verlassen wir das Rheintal. Den Rhein werden wir im September am Bodensee wieder sehen. Bis dahin müssen wir noch einige Kilometer laufen.
Auf Einladung von Familie Brune darf ich mit Emma im Parkhotel Wasserburg übernachten. Die Anlage wurde um 1700 zu einer außergewöhnlichen Barockresidenz ausgebaut und ist im Besitz des Fürsten Carl Philipp zu Salm und zu Salm-Salm. Trotz sechseinhalbstündiger Wanderung streife ich mit Emma am späten Nachmittag durch den traumhaft schönen Landschaftspark mit Barockgarten, altem Baumbestand und großzügig angelegten Wasserflächen. Nach einem ausgezeichneten Abendessen mit Blick in die Parkanlage glaube ich im Paradies angekommen zu sein. Soll ich überhaupt noch weiterwandern?

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