Mit dem Fahrrad von Greetsiel nach Wilhelmshaven – 68. Tag

Am Hafen in Greetsiel mit Karin Spengler

Mit dem Fahrrad von Greetsiel nach Wilhelmshafen

Greetsiel – Wilhelmshaven (Fahrradtour) / 26.05.2010 / 68. Tag

Die Ostfriesen Zeitung berichtet in ihrer heutigen Ausgabe in Wort und Bild über den Grenzgänger Günter Schmitt und seine Hundedame Emma. Vor zwei Tagen saß ich mit der Journalistin Karin Spengler auf einer Bank an Greetsieler Hafen.

Abends war es kalt geworden an der Deichkante. Karin Spengler störte es nicht. In leichten, offenen Sandalen ohne Strümpfe sitzt sie im eisigen Wind neben mir, um ihre Fragen zu stellen. Emma hört gelangweilt zu und beim Posieren für die Kamera zickt sie wie immer herum. Karin Spengler scheint resistent gegen Kälte zu sein. Auch sie eine Art „Grenzgängerin.“ Bei Wind und Wetter und tiefsten Minustemperaturen läuft sie mit nackten Füßen durch die Welt.

Peter schafft den Nachschub heran

Der Grenzwanderer steigt für drei Tage aufs Fahrrad. Die Grenze ist hier im Norden weit draußen auf dem offenen Meer. Keine Chance zu Fuß die Grenze zu berühren, um Grenzgänger zu treffen und Grenzgeschichten zu erfahren. Am Ende meiner Grenzerfahrungen möchte ich Deutschland aus eigener Kraft umrundet haben, also überbrücke ich die nächsten Tage mit dem Fahrrad. Emma und mein schwerer Rucksack werden tagsüber mit dem Auto transportiert. Die Wegstrecke entlang der Küste wäre für Emma ohnehin kein Vergnügen: 350 km immer Asphalt und angeleint, ein Alptraum für Jagdhunde.

Von Greetsiel starte ich am frühen Morgen entlang der Küste Richtung Wilhelmshaven. Die Kälte und die steife Brise gegen die ich ankurbeln muss machen mir zu schaffen. Es ist eine Quälerei. Am Nachmittag zeigt mein Streckenmesser 124 Kilometer.
Unterwegs erreicht mich eine SMS von Bärbel und Peter aus Neuss. Vor zwei Jahren waren wir gemeinsam „auf Strecke“ im Hunsrück. So bezeichnete Peter damals seine erste Grenzerfahrung über mehrere Tage eine größere Strecke zu wandern. Zurzeit durchqueren die Beiden Norddeutschland mit dem Motorrad. Zufällig sind sie ganz in der Nähe. Sie schaffen es in meinem Hotel noch ein Zimmer zu bekommen und wir verbringen den Abend zusammen.

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