Ein Stück Heimat in der Fremde auf dem Arendshof direkt an der Grenze
Uelsen – Laar-Eschebrügge / 13.05.2010 / 55. Tag
Im Wald der „Wilsumer Berge“ zwischen Uelsen und Wilsum treffe ich mit Emma auf eine Gruppe Männer auf Vatertagstour, begleitet von einer jungen Frau im „Verpflegungswagen“. Sie erkennen Emma sofort.
Bis Wilsum führt eine tolle Strecke über sandigen Waldboden. In Wilsum verpasse ich eine wichtige Abzweigung. Gehe weiter auf wunderbarem Sandboden. Ich bin vom Weg abgekommen, suche die richtige Spur, Emma ist es egal, sie schnüffelt sich überall durch.
Mitten im menschleeren Feldwegelabyrinth kommt mir ein Jäger im Auto entgegen. Schnell bin ich mit ihm im Gespräch. Er kennt das Saarland, war vor einigen Jahren in Blieskastel. Ein Anruf seiner Frau signalisiert ihm, dass das Mittagessen bereit steht. Emma und ich sind schnell im Wagen von Helmut Veller, der uns auf seiner Fahrt nach Hause auf den rechten Weg zurück bringt.
Der Wanderweg entlang der Vechte führt uns nach Laar. Hinter der Brücke biege ich links in die Dorfstraße. Vom Küchenfenster entdeckt mich Lore Lambert, die den Zeitungsbericht gelesen hat. Sie kommt nach draußen, um mich zu begrüßen. Wenige Minuten später sitzen wir in ihrem Garten bei einer Tasse Kaffee. Ihr Mann ist auf Vatertagstour, ihre Kinder bereiten den Grillabend vor. Ich muss weiter, habe noch ein Stück Weg vor mir. Lore begleitet uns noch aus dem Dorf.
Am heutigen Übernachtungsziel, dem Arendshof direkt an der Grenze, werden wir bereits erwartet. Gerrit-Jan Arends, der 83-jährige Senior der Familie, hat viel zu erzählen. Wir sitzen lange zusammen und ich schreibe, denn Gerrit-Jan hat Zahlen und Fakten im Kopf, dass ich nur so staune. Im Familienkreis der Arends ist abends Grillfest. Ich bin eingeladen und hab’ das Gefühl dass ich dazu gehöre. Ich fühle mich rundum wohl, hier kann ich mich fallen lassen. Ein Stück Heimat in der Fremde gefunden. Schade dass ich morgen weiter ziehen muss. Ich komme wieder.