Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt!
Sittard – Maaseik / 25.04.2010 / 37. Tag
„Tief im Westen,
wo die Sonne verstaubt!
Ist es besser, viel besser, als man glaubt!
Tief im Westen,
Tief im Westen.
So beginnt der Song von Herbert Grönemeyer, Grönemeyers Huldigung an seine Heimatstadt Bochum. Tief im Westen ist allerdings noch lange nicht Bochum, es geht noch weiter, viel weiter tief in den Wesen. Ich habe mich heute aufgemacht, den westlichsten Zipfel Deutschlands zu finden. In Selfkant, direkt an der holländischen Grenze zwischen den niederländischen Städten Susteren und Sittard befindet sich der Ortsteil Isenbruch.
Dort an der Kreisstraße K1 direkt nördlich vom Haus Groevenkamp steht etwas versteckt zwischen Fahrstraße und Feldweg ein Stein, der den westlichen Punkt der Bundesrepublik Deutschland markiert.
Auf dem Weg dorthin treffe ich Jelle Peters, ein Grenzgänger, zwischen Holland und Deutschland. Wenn du über die Wiesen und Wege gehst, erzählt er mir, weist du nie so ganz genau wo du gerade bist. Die Grenze ist Geschichte. Er lädt mich spontan zu einem Kaffee in sein Haus ein und erzählt mir Grenzgeschichten seiner Heimat. Irgendwann wird er auch einmal seinen Rucksack packen und losziehen, verspricht er mir beim Abschied. Von Sittard in Holland über Isenbruch und Millen in Deutschland, und weiter über Holtum und Dieteren in Holland, überquere ich nachmittags mit Emma die Maas und übernachte in Maaseik in Belgien.