Zwischen Oligbach und Heilenbücherbach finden wir in der Nähe des Diersdorfer Hofes rasch den Grenzverlauf. Es wird ein entspannter Wandertag im Grenzland. Bestellte Felder, alte Streuobstwiesen, Mistelzweige in den Bäumen, blühender Klatschmohn in den Wiesen. Emma trottet an diesem wunderschönen Sommertag mit viel Sonne und einer leichten Prise Wind hinter mir her. Am Ortsrand von Oberesch begegnet mir eine Familie mit ihrem Kind. Begleitet werden die drei von ihrem schwarzen Kater Gustav.
Während der Tour hänge ich meinen Gedanken von gestern nach. Am gestrigen Abend hatte ich innerhalb von kurzer Zeit vier Zufallsbekanntschaften. Zuerst radelten Markus und Sven an meinem Logenplatz in Leidingen vorbei später spazierten Norbert und Manu vorbei. Es war ein geselliger Abend mit viel Gesprächsstoff und Heimatgedanken. Den Gedanken von Markus möchte ich an dieser Stelle wiedergeben:
Es gibt Orte, an denen fühle ich mich gleich heimisch – so, als wäre ich dort geboren, alles kommt mir irgendwie bekannt vor und ich fühle mich wohl – oft, nein, immer sind dies Orte, die etwas abseits liegen, es sind oft keine hot-spots.
Geboren bin ich im Saarland, ganz nah der Grenze – vielleicht ist es genau dieses Gefühl an einer Grenze zu leben – zwischen den Zentren etwas am Rande – und damit weniger abgelenkt von dem, was vielleicht hipp oder angesagt ist.
So wie das Saarland aus deutscher und Lothringen aus französischer Sicht – da bin ich mir am nächsten – und da ist Heimat – im Saarland, in Lothringen, in allen Grenzregionen fühle ich mich zu Hause.