BÄRLAUCH
Bärlauch (Allium ursinum) ist eine Pflanzenart, die verwandt ist mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Die in Europa und Teilen Asiens vor allem in Wäldern verbreitete und früh im Jahr austreibende Pflanzenart ist ein geschätztes Wildgemüse. Bärlauch wächst in krautreichen, schattigen Laubwäldern auf feuchten Böden. So ist er oft in den Auwäldern von Flüssen oder in der Nähe von Bachtälern zu finden.
Bärlauch kennt man auch als Bärenlauch, Bärenkraut Knoblauchspinat, Wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Wilder Knofel, Rinsenknoblauch, Hundsknoblauch, Hexenzwiebel, Zigeunerlauch, Zigeunerzwiebel, Teufelsknoblauch, Ramsen, Ramsel, Ränsel, Ramschel, Waldlauch, Hexenzwiebel, Hexenknofel oder Waldherre.
Bärlauch gehört zu den kräftigen Bärenpflanzen. Der Bär war bei unseren Vorfahren ein Seelentier, ähnlich den Krafttieren bei den Indianern. Diese Seelentiere verkörperten sich in bestimmten Pflanzen und übertrugen so ihre Kraft auf diese. Bärlauch ist eine Frühlingspflanze mit Bärenstärke, daher fressen Bären viel vom Bärlauch, um nach dem langen Winterschlaf wieder zu Kräften zu kommen. Auch den Menschen schenkt er seine Kraft, wenn wir ihn im Frühjahr ernten und verzehren.
Bärlauch ist reich an Mineralstoffen, Vitaminen und ätherischen Ölen. Magnsium stärkt unsere Muskeln, Vitamin C schützt vor Erkältungen. Bärlauch besitzt die gleiche positive Wirkung auf unsere Gesundheit wie Knoblauch. Die Aromastoffe, die für den unverkennbaren Geschmack sorgen – so genannte Sulfide – werden beim Zerkleinern der Blätter in Allicin umgewandelt. Allicin wirkt antibakteriell, wodurch Erkältungen mit Bärlauch bekämpft und dabei Fieber und Husten gelindert werden können.
Zudem hilft Bärlauch gegen Magenbeschwerden und wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus. Außerdem wirkt er entgiftend sowie reinigend und kann uns über Frühjahrsmüdigkeit hinweghelfen und auch bei vielen Krankheiten unterstützen. Bärlauch wehrt ungewollte Darmbakterien ab, ohne den nützlichen zu schaden. So wurde er bei unseren Vorfahren auch als Wurmmittel eingesetzt. Ein Ungleichgewicht in der Darmflora, etwa durch Medikamente wie Antibiotika, wird durch Bärlauch wieder ausgeglichen. Auch wird die Darmflora bei Einnahme von Bärlauch gegen Parasiten gestärkt.
Weitere Anwendungsgebiete sind Arterienverkalkung und Bluthochdruck. Zur Unterstützung kann neben frischen Bärlauchblättern auch eine Bärlauchtinktur eingenommen werden.
Bärlauch zählt übrigens zu den ältesten Nutz- und Heilpflanzen in Europa. Bereits im Mesolithikum (Mittelsteinzeit, 9600 bis 4500 v. Chr.) wurde der Bärlauch verzehrt. Und auch von den Germanen, Kelten und Römern weiß man, dass sie den Bärlauch als Heilpflanze zu schätzen wussten.
Rezept: Bärlauchpesto
Die frisch gepflückten Bärlauchblätter gründlich waschen. Anschließend die Blätter mit einer Prise Salz und Olivenöl mit einer Küchenmaschine zu einem dickflüssigen Brei zerkleinern. Die dickflüssige Bärlauchmasse in Gläser abfüllen. Bevor das Glas mit einem Deckel verschlossen wird das Pesto mit einem Schuss Olivenöl abdecken.
Rezept: Schneebällchen mit Bärlauch
Zutaten: 1 kg Kartoffeln (möglichst mehlige), 100-150 Gramm Mehl, 2 kleine Eier, Salz, Pfeffer, Muskat, 1-2 Kaffeelöffel Bärlauchpesto
Zubereitung: die Kartoffeln in leicht gesalzenem Wasser kochen, anschließend gut auskühlen lassen (am besten einen Tag vorher kochen), Kartoffeln schälen, anschließend durch die Kartoffelpresse pressen. Unter die locker, fluffige Kartoffelmasse Salz, Pfeffer, Muskat, Eier, Mehl und Bärlauchpesto mit den Händen vermischen. Danach kleine, runde Klößchen formen (etwas größer als ein Tischtennisball). In siedendem Wasser 10 Minuten ziehen lassen (man sollte einen Probeklos im heißen Wasser ziehen lassen, zerfällt er, muss noch etwas Mehl hinzugefügt werden).
Rezept: Kartoffelsuppe mit Bärlauch
Zutaten: 1 kg Kartoffeln, 2 mittelgroße Zwiebeln, Butter, Salz Pfeffer, Sahne, 2 Kaffeelöffel Bärlauchpesto, frische . Bärlauchblätter, Pinienkerne
Zubereitung: Zwiebeln schälen, in Würfel schneiden und mit Butter andünsten. Anschließend die geschälten und gewürfelten Kartoffeln dazugeben, mit Wasser auffüllen und kochen. Die weichgekochten Kartoffeln mit dem Passierstab fein pürieren. Die flüssige Kartoffelmasse mit Sahne, Pfeffer und Salz abschmecken. Je nach gewünschter Intensität 1-2 Kaffeelöffel Bärlaupesto untermischen. Die fertige Suppe in einen Teller füllen, einige kleine frische Bärlauchblättchen auf die Suppe träufeln, ebenso einige frisch geröstete Pinienkerne.