Ruhetag in Bad Wiessee
Ruhetag in Bad Wiessee / 30.09.2010 / 194. Tag
Als ich gestern in Bad Wiessee ankam, wartete bereits der erste Journalist. Ein Fotograf und die Journalistin Katharina Blum vom Münchener Merkur stehen kurze Zeit später an der Hoteltür. In den nächsten Tagen wird vor allem vom Münchener Merkur über meine Grenzwanderung mit Emma berichtet werden.
Die Nacht wird unruhig. Ich erwache mit Halsschmerzen. Die Wanderung am vergangenen Samstag, durch stundenlangen Regen und eiskalte Temperaturen von Unterwössen über die Dalsen Almen nach Hainbach ist nicht ohne Folgen geblieben. Die Wanderung vom Tegernsee über die Berge nach Lenggries muss warten. Ich verordne mir zwei Tage Pause und absolute Ruhe. Der erste krankheitsbedingte Ausfall seit ich am 20. März am Weltkulturerbe Völklinger Hütte gemeinsam mit Emma und einigen Freunden gestartet bin. Ich muss mich in den nächsten Wochen wohl wärmer anziehen. Eine wasserundurchlässige Mütze habe ich mir bereits besorgt.
Am vergangenen Samstag stand eigentlich die Etappe des Maximilansweges von Marquartstein über die Kampenwand nach Aschau auf dem Programm. Das schlechte Wetter hat mich bewogen, den Weg über die Dalsen Almen zu wählen. Im Nebel in der Höhe zu Wandern war mir zu gefährlich. Heute lese ich im Münchener Merkur, dass an diesem Tag ein 57jähriger Mann unweit der Kampenwand bei einer Bergtour abgestürzt ist und ums Leben gekommen ist.
In Bad Wiessee war ich eigentlich mit Prof. Dr. Thomas Wessinghage verabredet. Vor etlichen Jahren war er ärztlicher Leiter der Reha-Klinik in Orscholz im Saarland. Seit einigen Jahren leitet er den Medical Park in Bad Wiessee als ärztlicher Direktor. Seit er das Saarland verlassen hat, haben wir uns immer wieder bei verschiedenen Veranstaltungen in Deutschland getroffen. Er war begeistert von meiner Deutschlandumrundung und wollte auch einen Tag mitwandern. Zurzeit ist er in Urlaub. Wenn er zurückkommt bin ich vielleicht schon am Bodensee. Schade.
Ein kurzer Spaziergang mit Emma am See und Bettruhe bestimmen meinen ersten Tag am Tegernsee. Das trübe Wetter lädt auch nicht zum Wandern ein. Also: Bettdecke über den Kopf und auf „bessere Zeiten“ warten.