Löse die Knoten und laufe aus dem sicheren Hafen – 173. Tag

Ein Schmatzer für Elke Zanner

2. Ruhetag in Passau / 09.09.2010 / 173. Tag

Nach dem Frühstück kommt Elke Zanner, Redakteurin und stellvertretende Redaktionsleiterin der Zeitung Passauer Neue Presse. In der morgigen Ausgabe wird in der Passauer Neuen Presse über unseren gemeinsamen Grenzgang berichtet. Elke Zanner ist gleich vernarrt in Emma. Emma nutzt die Gunst der Stunde und erhält eine ordentliche Portion Streicheleinheiten.

Anschließend schlendere ich mit Emma entlang der Uferpromenaden und durch die kleinen Gassen der Altstadt. Wo man auch geht, in Passau ist Wasser das dominierende Element. Am Dreiflüsse-Eck fließen von Norden die Ilz, von Westen die Donau, und von Süden der Inn. Die Ilz und der Inn münden in Passau in die Donau, die Richtung Osten weiter fließt. Mit 2800 Kilometern Länge ist die Donau nach der Wolga der zweitgrößte Fluss Europas. Die Donau entspringt in Donaueschingen und verbindet auf ihrem Weg Europa von Westen nach Osten. Wenn sie hinter Passau Deutschland verlässt fließt sie durch weitere neun Anrainerstaaten: Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien-Montenegro, Rumänien, Bulgarien, Moldawien sowie die Ukraine. Dort mündet sie in das Schwarze Meer.

Der Inn legt 520 Kilometer bis Passau zurück. Er entspringt im Lunghiner See oberhalb des Maloja-Passes in der Schweiz und durchfließt anschließend Tirol. Hinter Kufstein wird der Inn oberbayrisch. Die letzten 50 Kilometer ist der Inn Grenzfluss zwischen Österreich und Deutschland. Der Inn hat eine bedeutende Handels-, Kultur- und Naturgeschichte. Über den Inn wurde einstmals das alpine weiße Gold (Salz) bis Passau gebracht und dann über den Goldenen Steig nach Böhmen transportiert. Die Ilz entspringt im bayerisch-böhmischen Grenzwaldgebiet unweit vom Rachelsee. Nach nur 60 Kilometer erreicht sie Passau.

„In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die Du nicht getan hast, als über die Dinge die Du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus dem sicheren Hafen aus und erfasse mit Deinen Segeln die Passatwinde“ (Mark Twain)

Diesen Satz von Mark Twain nehme ich mir zu Herzen. Morgen werden die Segel neu gesetzt. Die Grenzgänger wandern entlang des Grenzflusses Inn Richtung Süden. Ich bin gespannt wohin uns der Wind in den nächsten Tagen hintreibt.

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