Tautropfen glitzern wie ein Meer von Edelsteinen – 114. Tag

Ein Sohn der Stadt: Heinrich von Kleist

Frankfurt an der Oder – Eisenhüttenstadt / 12.07.2010 / 114. Tag

Der Wecker klingelt um 3.30 Uhr in der Frühe. Auch für einen Frühaufsteher wie mich eine unchristliche Zeit. Aber ich will heute unbedingt von Frankfurt nach Eisenhüttenstadt kommen. Die Temperaturen sollen wieder die 40 Grad erreichen.

Wir starten unsere Wanderung vom Kleist Museum in Frankfurt. Der Schriftsteller Heinrich von Kleist ist in Frankfurt an der Oder geboren und war Student an der damaligen Universität „Viadrina.“ Im kommenden Jahr feiert man den 200ten Todestag des berühmten Sohns der Stadt.

Es ist noch nicht richtig hell als ich mit Emma loswandere, die sich anfangs noch schläfrig auf den Weg macht. Sie wird schnell munter, denn viele Nachtschwärmer haben für Emma „Stille Post“ überall und eifrig verteilt. Ihre Nase kommt kaum zur Ruhe. Der kühlende Morgenwind ist eine Wohltat für uns beide.

Trabbi im Grünen

Frankfurt lassen wir schnell hinter uns. Um diese Zeit ist kein Mensch zu Fuß unterwegs. Über die Gubener Vorstadt und Lossow sind wir zwei Stunden später am Brieskower See und kurz danach am Deich der Oder. Die Sonne steht noch immer tief. Die Tautropfen des frühen Morgens glitzern wie ein Meer von Edelsteinen. Emma freut sich über die Tautropfen, die sie ständig mit der Zunge ableckt. Hundeleben was willst du mehr.

Das Bauernstübchen in Aurith hat in den frühen Morgenstunden noch geschlossen. Ein Kaffee hätte nach einigen Stunden Wanderung gut getan.

Am Oderufer versuchen die ersten Angler auf polnischer Seite ihr Anglerglück. Ein Lastkahn mit Steinen fährt stromabwärts. Es wird allmählich warm. Die Silhouette der Hütte von Eisenhüttenstadt rechter Hand wird sichtbar. Und je näher wir der Stahlstadt kommen, umso mehr hört man den Lärm der Industrieanlagen. Die Stille des Morgens ist vorbei, der Geräuschpegel steigt stetig.

Eisenhüttenstadt erreichen wir am Stadtteil Fürstenberg. Der Oderdeichweg mündet hier in die Buchwaldstraße. Der gesamte Straßenzug ist mit jungen Ginkobäumen bepflanzt worden. Emma und ich bringen uns aus der Sonne in den Schatten. Morgen ist für uns beide Ruhetag.

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