3. Tag – Eine Landschaft zum Verlieben

Niedaltdorf wird zu einen von der Nied umflossen zum anderen verläuft die Grenze in einem weiten Bogen ebenfalls um den Ort. Um diesen Grenzabschnitt zu laufen parke ich mein Auto in der Nähe der D 956. Unweit des Haltepunkts verläuft die Grenzlinie auf der Straße ehe sie  anschließend über ein Wiesenstück in den nahen Wald führt. Dort treffen wir auf die Trasse des Wanderwegs Druidenpfad.

Der gut markierte Weg, gleichzeitig Grenzweg zwischen Lothringen und dem Saarland lässt uns rasch vorwärtskommen. Die Grenzsteine am Wegesrand bieten gute Fotomotive.

Auch als wir vom Druidenpfad abzweigen bleibt uns ein befestigter Grenzweg erhalten. Später durchstreifen wir ein Weizenfeld und wandern talwärts ins Niedtal. Vorbei an der Moulin de Grafenthtal erreichen wir den Fluss, der träge dahinfließt. Wenig später können wir der Grenzlinie nicht folgen, da etliche Wochenendhäuser den Weg versperren. Nach der Umgehung folgen wir einem schmalen Pfad nach oben der sich irgendwann im dichten Unterholz verliert. Ein steiler Anstieg durch unwirtliches Terrain lässt uns die Grenzlinie wieder finden. Als der Erdboden mächtig zittert mache ich Bekanntschaft mit meiner ersten wilden Sau im Grenzgebiet. Sie donnert so schnell an Emma und mir vorbei, dass ich nicht erkennen kann ob es sich um ein französisches oder deutsches Wildschwein handelt.

Einige Grenzsteine deuten an, dass wir auf dem rechten Pfad sind. Im Hang sind Reste eines Maschendrahtzauns und Eisenstangen zu erkennen. Ein Maschendrahtzaun als Grenzzaun? Wer sollte sich in alten von diesem Zaun abhalten lassen auf Schmugglertour zu gehen?

Als wir auf die Höhe im Wald gelangen müssen wir ein weiteres Feld durchqueren. Wenig später erreichen wir einen Aussichtspunkt mit dem Hinweis auf einem Schild, dass wir uns an der Deutsch-Französischen Grenze befinden. Im weiteren Verlauf über Wiesen- und Feldwege Richtung Fürweiler eröffnen sich fantastische Blicke in alle Himmelrichtungen. Hügeliges Grenzgebiet, stilles, einsames Land zwischen Berlin und Paris. Ein Landstrich wie hingepinselt. Ich bin angekommen, eine Landschaft zum Verlieben.

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